Wein Lese Land marbach + bottwartal 2/2018
Das Käsbergfest lockt immer viele Weinfreunde nach Mundelsheim.
Die Fusion mit den Weingärtnern Lauffen ist für die Mundelsheimer Wengerter im Rückblick ein Volltreffer gewesen.
Sechs Jahre ist es schon her, dass die Weingärtnergenossenschaft Mundelsheim und die Kollegen in Lauffen fusioniert haben. Rund 1200 Mitglieder stark ist die Genossenschaft aktuell. Um die 850 Hektar Rebfläche wird bewirtschaft. Was hat er gebracht, der Zusammenschluss? War es die richtige Entscheidung? „Die Fusion war definitiv die richtige Entscheidung“, betont Sonja Schult, sie ist die Abteilungsleiterin Direktverkauf der Lauffener Weingärtner und zuständig für die Bereiche Vinotheken, Veranstaltungen und E-Commerce. Sicher, es gibt immer noch Gegner, weiß die 36-Jährige. Aber nicht mehr so viele wie vor sechs Jahren. „
Sonja Schult freut sich, dass so viele Mitglieder mit anpacken.
Damals haben die Kritiker prognostiziert, dass es uns in Mundelsheim in zwei, drei Jahren nicht mehr geben wird, aber es gibt uns immer noch – weil es eine Fusion auf Augenhöhe gewesen ist.“ Auch die Angst einiger Kunden, es werde alles nur noch ein „Einheitsbrei“, sei unnötig gewesen. „Die Trauben werden nach wie vor in Mundelsheim angeliefert – in Lauffen wird nur abgefüllt.“
„Mit der Fusion ist das Portfolio der Mundelsheimer und Lauffener Weine auf 160 verschiedene angestiegen. Ganz klar, dass man dann immer bestrebt sein muss das Sortiment zu begutachten und eventuelle Weine aus dem Sortiment zu nehmen, um neuem Platz zu schaffen. Wie zuletzt dem Lauffener Lesestoff® in den Varianten Rotwein Cuvée, weißgekeltert und ganz neu als Magnum der Lesetoff® DR3.“
Der Anteil der Mundelsheimer Weine am Gesamtsortiment beträgt rund 37 Prozent. „Wir können unseren Kunden jetzt ein Plus an Geschmacksvielfalt bieten.“ Allerdings müsse man mehr als vor der Fusion den Endkunden davon überzeugen, dass die Qualität immer noch stimmt und man mit dem Käsbergkeller jetzt eben eine kleine WG in der WG habe.
Mitglieder der Weingenossenschaft Käsbergkeller bei der Lese
Was steht an in der nahen Zukunft? Was sind die nächsten Projekte? Im vergangenen Jahr ist die Lauffener Marke generalüberholt worden. Es gab unter anderem ein neues Logo. „Wir haben uns eine junge Optik verpasst, ohne unsere Tradition zu verleugnen“, sagt Sonja Schult. Für 2019 steht ein Relaunch des Käsbergkellers auf der Agenda. Der Name bleibt jedoch unangetastet, verspricht die 36-Jährige. Aber das Logo und die Flaschen bekommen einen neuen Look. „Wir blicken poitiv in die Zukunft.“
Käsbergkeller Mundelsheim
In der kleinen Weinbaugemeinde an der Neckarschleife lässt sich Wein auf eine ganz besondere Weise erleben. „Bei unseren Festen helfen unsere Mitglieder ehrenamtlich“, freut sich Sonja Schult. „Andere Genossenschaften müssen Mitglieder dafür bezahlen oder Vereine einbinden.“
Stark am Wachsen ist der Bereich E-Commerce. Inzwischen gibt es Weine der Weingärtner Lauffen und des Käsbergkellers in sieben Online-Shops zu kaufen. Ein bewusst eingeschlagener Weg. „Das muss man machen, das sind größtenteils Kunden, die wir anders nie erreicht hätten“, ist Sonja Schult überzeugt. (kaz)