Wein Lese Land marbach + bottwartal 2/2018

Immer gut drauf: Das Team um den geschäftsführenden Vorstandsvorsitzenden Bastian Remkes.

Die Bottwartaler Winzer wollen künftig mit Veranstaltungen vor Ort in Großbottwar sowie in der Außendarstellung punkten.

Seit fünf Jahren hat Bastian Remkes bei den Bottwartaler Winzern das Sagen. Seinen Job empfindet er nach wie vor als große Herausforderung, sagt der geschäftsführende Vorstandsvorsitzende und lächelt. 669 Mitglieder hat die Großbottwarer Genossenschaft. Die Interessen zu bündeln und unter einen Hut zu bringen ist nicht immer einfach – vor allem unter erschwerten Marktbedingungen. Kosten senken, da wo es nötig und zu verschmerzen ist, und gleichzeitig dort investieren, womit auf dem Markt gepunktet werden kann.

Mit Weinverkostungen, aber vor allem neuen Veranstaltungsmodellen, wollen die Bottwartaler Winzer punkten.

In diesem Zusammenhang ist auch die Entscheidung zu sehen, bei den Wein- und Kulturtagen auszusteigen. Im Juli 2019 findet die weit über die Region hinaus bekannte und geschätzte Genuss-Veranstaltung im Park von Burg Schaubeck wieder in Kleinbottwar statt. Fünf Selbstvermarkter und eben die Bottwartaler Winzer präsentierten sich und ihre Weine dort. Doch aus dem Sechserteam wird jetzt ein Fünferteam. „Das Kosten-Nutzen-Verhältnis hat für uns nicht mehr gestimmt“, sagt Remkes. Das Geld, das man in die Wein- und Kulturtage gesteckt habe, wolle man in ein neues Konzept investieren. Ein Konzept, das vor Ort in der Kellerei verortet sein werde. „Die Identifikation soll zu 100 Prozent bei uns liegen.“

Das Fest „Berg in Flammen“ lockt im Oktober imme viele Menschen an.

Zwar hat die Genossenschaft mit dem klingenden Weinberg im August und dem Berg in Flammen im Oktober zwei große Veranstaltungen draußen in den Weinbergen, aber man müsse, betont Remkes, auch direkt in der Kellerei etwas haben. „Und damit meine ich kein Kabarett, wie wir es jetzt schon erfolgreich im Probiersaal anbieten. Wir müssen individueller, attraktiver, zeitgemäßer und professioneller werden. Die Leute wollen heutzutage bespaßt werden.“

Die Allianz von Wein und Kultur allein reicht nicht, ist Remkes überzeugt. „Der Wein ist der Rahmen, aber wir müssen den Menschen etwas bieten, was sie woanders nicht bekommen.“ Wie genau das Konzept aussieht, das möchte der 51-Jährige noch nicht verraten. „Im Moment ist es noch ein Geheimnis, aber wir sind schon sehr weit.“

Im Probiersaal gibt es immer wieder Kabarettveranstaltungen.

Um in der Außendarstellung noch besser punkten zu können hat man sich Romana Eschensperger an die Seite geholt. Eschensperger ist Master of Wine und füllt als freie Mitarbeiterin so etwas wie eine überregionale Presseschnittstelle aus. „Sie schaut, dass wir in Fachmagazinen und affinen Publikumsmagneten wie etwa der Zeitschrift ,Essen und Trinken’ platziert sind und damit bundesweit wahrgenommen werden“, beschreibt Remkes ihre Aufgabe, die als Investition ins Erscheinungsbild zu sehen ist

Musik rundet das kulturelle Angebot ab.

Auch in den Vertrieb wird investiert. „Wir haben jetzt beispielsweise zwei Außendienstmitarbeiter im Norden.“ Erfreulich auch die Nachricht über jungen Mitgliederzuwachs. „Wir haben fünf Neue, die jünger als 30 sind“, berichtet Remkes. „Und keine Flächenverluste.“ (kaz)

Bastian Remkes ist immer für ein Spaß zu haben.