Wein Lese Land marbach + bottwartal 01/19
Vor ein paar Wochen hat das Restaurant Magdalen’s im Weingut Bruker in Großbottwar eröffnet. Winzer Markus Bruker und Küchenchef Jörg Berghoff treffen damit den Nerv vieler
Die Premiere ist geglückt und die ersten Wochen hätten kaum besser laufen können. „Unsere Erwartungen sind übertroffen worden“, freut sich Jörg Berghoff, der Küchenchef des Magdalen’s. Die Resonanz auf die Eröffnung des Restaurants sei unglaublich groß. „Anden Wochenenden könnten wir das Restaurant drei Mal voll machen.“ Und die Rückmeldungen der Gäste sind durchweg positiv. Natürlich sei noch nicht alles perfekt, aber man wachse täglich an seiner Aufgabe, sagt der 36-Jährige und schmunzelt. Weingut, Hotel und Besenwirtschaft –diese Kombination ist seit 2. April Vergangenheit. Denn Markus Bruker hat sich mit dem Magdalen’s einen Traum verwirklicht, den er schon seit einigen Jahren träumt. Vor zehn Jahren hat der Großbottwarer Weinmacher die Stilistik seiner Weine geändert und das Weingut neu ausgerichtet. Jetzt folgt die gastronomische Weiterentwicklung. Und die scheint den Nerv vieler getroffen zu haben. Ein Restaurant im Stil und mit der Qualität des Magdalen’s habe im Bottwartal gefehlt, so die Rückmeldung der Gäste an die beiden Macher Bruker und Berghoff. „Die Leute kommen rein und sagen‚ wow’ – und sie gehen raus und sagen ‚wir haben uns richtig wohlgefühlt. Und genau das ist unser Ziel: Jeder soll sich bei uns im Magdalen’s wohlfühlen“, fasst Berghoff, der acht Jahre lang im Adler in Bönnigheim zuerst stellvertretender Küchenchef und dann Küchenchef gewesen ist, die Philosophie zusammen, die ihn und Markus Bruker verbindet.
58 Plätze bietet das Magdalen’s. Im Juni folgen noch einmal so viele Plätze im Außenbereich, der gerade gerichtet wird. Seit kurzem wird Jörg Berghoff von einem zweiten Koch unterstützt – ein junger Kollege, den der 36-Jährige im Adler in Bönnigheim einst selbst ausgebildet hat. „Er ist unheimlich motiviert und weiß, wie ich ticke und wie ich was haben möchte. Ich muss nicht viel erklären“, freut sich Berghoff. Wichtig sind Jörg Berghoff regionale saisonale Produkte, solides Handwerk und exzellente Qualität. Der Spargel und die Erdbeeren kommen aus Rielingshausen, das Mehl von der Eselsmühle im Ort, das Fleisch von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Er habe auch schon die ersten Kontakte zu Jägern aus der Umgebung geknüpft, so Berghoff. Der direkte Kontakt ist ihm wichtig – nicht nur zu seinen Lieferanten, sondern auch zu den Gästen. Jetzt, wo ein zweiter Koch mit an Bord ist, wolle er versuchen, mit den Gästen noch häufiger ins Gespräch zu kommen. „Die Leute brauchen eine Bezugsperson“, ist er sich sicher.
Die Speisekarte des Magdalen’s ist zwei geteilt. Auf der regulären Speisekarte findet sich immer ein schwäbisches Gericht, etwas Kurzgebratenes, etwas Geschmortes und Salat in unterschiedlichen Variationen. Einmal im Monat werden einzelne Gerichte ausgetauscht. „Wobei sich in den ersten Wochen schon herauskristallisiert hat, dass der Rostbraten drauf bleiben muss, weil er bei den Gästen so gut ankommt“, erzählt der Küchenchef. Der zweite Teil der Speisekarte ist ein Degustationsmenü, bei dem Berghoff seine ganzeigene Philosophie umsetzt: Der 36-Jährige kreiert Gerichte, die zu Brukers Weinen passen – und nicht anders herum. Am meisten wird Berghoff von Brukers Lagenweinen inspiriert. „Der Riesling oder auch der Sauvignon Blanc sind interessante Essensbegleiter. Gerade der Sauvignon Blanc ist unheimlich cremig, mit einem minimalen Holzton und eröffnet unglaubliche Aromenwelten. Den kann man auch mutig zu einem Hauptgang servieren. “Besonders freut den gelernten Patissier, dass die Gäste des Magdalen’s so gerne Dessert essen. „Das kenne ich aus meiner Zeit in Bönnigheim nicht so, aber das ist klasse.“ (kaz)