Wein Lese Land marbach + bottwartal 1/2018

Angelika Pusch, Werner Weiß (Mitte) und Jürgen Zatrieb stellen ein Paket zusammen.

Die Theo-Lorch-Werkstätten haben lange Jahre die Aufträge für den Wein Lese Shop der Marbacher Zeitung abgearbeitet.

Alles hat seine Zeit, alles hat sein Ende. Jahrelang haben die Theo-Lorch-Werkstätten in Großbottwar und die Marbacher Zeitung beim Wein Lese- Shop gemeinsame Sache gemacht. Bis Mitte Januar. Dann machte sich Jürgen Zatrieb unter der Regie von Gruppenleiterin Angelika Pusch zum letzten Mal ans Werk. Der Beschäftigte in der Einrichtung für Menschen mit Handicap schaute sich die Bestellung an, die via MZ eingetroffen war. Anschließend stellte er ein Päckchen aus edlen Tropfen und anderen Gaumenschmeichlern zusammen, telefonierte mit der BW-Post – und schon ging die Sendung auf die Reise und machte irgendwo in der Republik jemanden glücklich. „Die meisten Lieferungen gingen in den Umkreis von 50 Kilometern. Viele Pakete wurden als Geschenk aber bis nach Hamburg verschickt“, sagt Werner Weiß, der Fertigungsleiter der Großbottwarer Theo-Lorch-Werkstätten.

Man kann das Ganze also als Erfolgsgeschichte bezeichnen. Zumal auch eine Menge an Bestellungen zusammengekommen ist. Alles in allem sind rund 650 Aufträge über den Wein Lese Shop abgewickelt worden. Am stärksten sei die Nachfrage in der Zeit gewesen, als die neuen Editionen auf den Markt kamen, erinnert sich Angelika Pusch. Dann waren die Dienste von Jürgen Zatrieb im Lager besonders gefragt, wo all die Rebensäfte der 17 beteiligten Weingüter einsortiert waren. „Um die 1000 Flaschen hatten wir immer da“, sagt Werner Weiß. Dazu gesellten sich all die anderen Produkte, die das Portfolio bereicherten: Bücher aus dem Silberburg Verlag, Öle von Obstbau Stirm in Rielingshausen, Kaffee von der Bäckerei Glock in Erdmannhausen sowie Produkte aus dem Hause Huober Brezel, das ebenfalls in Erdmannhausen beheimatet ist.

Was zeigt: Regionale Waren waren Trumpf. Das entspricht auch dem Prinzip der Theo-Lorch-Werkstätten, die vornehmlich mit Partnern aus der näheren Umgebung zusammenarbeiten – wie der Marbacher Zeitung. „Das war eine tolle Kooperation mit den Theo-Lorch-Werkstätten“, blickt MZ-Geschäftsführer Kai Keller auf das Miteinander zurück. Das Ende des Projekts hatte dann auch überhaupt nichts mit der Arbeit der Theo-Lorch-Werkstätten zu tun. Stattdessen kristallisierte sich heraus, dass man auf dem Online-Markt wegen des hohen Verwaltungsaufwands für das Projekt mit den Big Playern auf Dauer nicht mithalten konnte. Für Werner Weiß war die Erfahrung, die die Werkstätten in dem Geschäftsfeld sammeln konnten, aber ungemein wichtig. „Jetzt wissen wir: So etwas Ähnliches können wir wieder machen“, erklärt er. Und einen Folgeauftrag in dem Bereich habe man schon an der Angel. Weitere Kooperationen darüber hinaus würde man jedoch noch gerne annehmen. Was auch Jürgen Zatrieb freuen dürfte. „Die Arbeit hat mir Spaß gemacht“, sagt er. (kem)