Wein Lese Land marbach + bottwartal 3/2017

Die Theo-Lorch-Werkstätten in Großbottwar etikettieren, verpacken und versenden hiesige Leckereien vom „Tal der Liebe“.

Der Anspruch der Theo-Lorch-Werkstätten ist klar umrissen: Man legt Wert darauf, für Unternehmen Aufträge zu erledigen, die in der Region verwurzelt sind und hiesige Produkte im Portfolio haben. Insofern könnte es kaum eine passendere geschäftliche Liaison geben als die mit dem „Tal der Liebe“. Die Firma von Christian Hutter hat ihren Sitz in Benningen und sich der Herstellung lokaler Köstlichkeiten verschrieben. Die Theo-Lorch-Werkstätten, die Menschen mit Handicap beschäftigen, versehen nun genau diese Spezialitäten mit Etiketten, um sie anschließend zu verpacken und zu versenden.
Der Deal wurde gegen Ende des vergangenen Jahres angebahnt. „Tal der Liebe“ war auf der Suche nach einem Partner, der sich ums Konfektionieren kümmert. Kai Keller, Geschäftsführer der Marbacher Zeitung, unterbreitete darauf hin den Vorschlag, sich an die Theo-Lorch-Werkstätten in Großbottwar zu wenden. Mitarbeiter der gemeinnützigen Gesellschaft verpacken auch die Pakete für den Wein Lese Shop der MZ. So kam eines zum anderen – und die Theo-Lorch-Werkstätten zu einem weiteren Auftrag.

Hier wird alles in Handarbeit erledigt.

Mit der Aufgabe wurden Robert Ehni und Ismael Ay betraut. Wann die beiden sich ans Geschäft machen, hängt von der Natur ab. Denn je nachdem, welche Früchte gerade Saison haben, landen die Produkte in der Werkstatt. „Es ist also nicht so, dass auf einen Schlag 10 000 Etiketten geklebt werden müssen. Das Geschäft fällt dann an, wenn die Zeit dafür gekommen ist“, erklärt Isabell Brando, Pressesprecherin der Theo-Lorch-Werkstätten. In der Regel läuft es also so ab, dass in loser Reihenfolge Anfragen eingehen: Am einen Tag beispielsweise für 100 Gläser mit Erdbeermarmelade, am anderen für 70 Flaschen mit Essig. Wobei auch solche Mengen nicht ohne sind. Denn Robert Ehni und Ismael Ay erledigen alles in Handarbeit. Speziell beim Aufbringen der Etikette kann das eine ganz schöne Fummelei bedeuten. Konzentrationsfähigkeit ist ebenfalls gefragt. Deswegen muss Fertigungsleiter Werner Weiß bei Anfragen auch stets abwägen, ob die Menschen mit Handicap die Aufgaben bewältigen können. Sein Daumen ging beim „Tal der Liebe“ nach oben – sodass eine Kooperationen entstanden ist, die einfach passt. (kem)