Wein Lese Land marbach + bottwartal 2/2018

Walnüsse sind lecker, Walnussöl erst recht: Auf dem Obsthof Stirm in Rielingshausen wird selbst Walnussöl hergestellt.

Wie knacke ich 100 bis 200 Kilo Walnüsse? Diese Frage hat sich Jürgen Stirm vor einigen Jahren gestellt. Mitte der 1990er Jahre hat er auf seinem Obsthof in Rielingshausen angefangen, Nussbäume zu pflanzen – und hatte nach sechs, sieben Jahren dann auch immer viele Nüsse geerntet. Nur die schönen großen schafften es in den Hofladen, die kleinen wurden selbst gegessen. Doch das war dann irgendwann zu viel. Die Idee mit dem Walnussöl war geboren. Die Frage des dazu nötigen Nussknackens beantwortete Jürgen Stirm mit einer Reise nach Frankreich, wo er 2008 eine spezielle Maschine kaufte, die hierzulande nun wirklich nicht jeder hat. „Ich habe sogar Kundschaft vom Bodensee“, berichtet Jürgen Stirm. „So bin ich also zum Öl gekommen“, fügt er lachend hinzu.

Und so lässt er auch andere zu ihrem eigenen Öl kommen. Wer viele Walnüsse hat, kann sich an Familie Stirm wenden und entweder bereits geknackte oder ganze Nüsse auf dem Obsthof in Rielingshausen zu Öl verarbeiten lassen. Fünf Kilo Walnüsse in der Schale ergeben dabei etwa einen Liter des aromatischen Öls. Und dieses Öl ist nicht nur lecker, es ist auch unheimlich gesund, weiß Jürgen Stirm – unter anderem senke es den Cholesterinwert und könne zudem auch noch prima in der Kosmetik angewendet werden. „Für trockene Hände ist Walnussöl eine super Lösung“, betont der Rielingshäuser.

Jürgen Stirm und sein Team sind dieses Jahr früher als sonst in die Nussernte eingestiegen. „Wir waren etwa eine Woche früher dran“, erzählt er. Besonders wichtig sei da auch die richtige Lagerung der Nüsse: trocken und luftig. (sl)