Fruchtiger Kaffeegenuss

Wein-Lese-Land Magazin 01/19

Feine Kuchen, Torten und Backwaren gehören in eine Bäckerei. Kaffee auch. Aber nicht jeder hat sein eigenes Kaffee-Label. Alexander Glock schon.Die Bäckerei Glock in Erdmannhausen blickt auf eine genau 70-jährigeGeschichte zurück. 1949 legten der Bäckermeister Adolf Glock und seine Gattin Erna den Grundstein für den heutigen Betrieb. Später übernahmen Karl-Heinz und Regina Glock den Betrieb. Inzwischen ist mit Bäckermeister Alexander Glock die dritte Generation in dem Familienbetrieb. Vor gut sechs Jahren hat Alexander Glock so genannten Parzellenkaffee in sein Sortiment aufgenommen. Diese Kaffees werden nach einzelnen Feldern getrennt geerntet und verarbeitet. So erhält man einen einzigartigen, limitierten Kaffee und unverwechselbare Geschmacksprofile. Wie beim Wein machen beim Kaffee Sorten, Bodenbeschaffenheit, Anbaugebiet und Ausbau den Geschmack aus. Ein gutes Beispiel dafür ist der Jacaré, ein sortenreiner Arabica von der Kaffee-Plantage der Familie Dutra in Brasilien. „Der Jacaré hat schön viel Frucht“, beschreibt Alexander Glock seine Kreation, die er, wie alle seine Sorten, selbst in Erdmannhausen röstet. „Wäre der Jacaré ein Wein, würde man sagen, er ist sehr volumenreich“, fügt Alexander Glock schmunzelnd an. Ein weiterer Vorteil des Parzellenkaffees ist, dass Familie Glock direkten Kontakt zu den Erzeugern hat und dementsprechend auch die Arbeits- und Lebensbedingungen vor Ort kennt. Zwar hat der Glock’sche Parzellenkaffee kein Fair-Trade-Siegel, fair gehandelt ist der Kaffee aber dennoch. Jacaré ist übrigens der Name des Areals, auf dem dieser Kaffee wächst – und es gibt ihn ausschließlich in der Erdmannhäuser Bäckerei. In der Parzelle, die man über Google-Earth sehen kann, wächst roter Catuai, eine von etwa 10 000 Kaffee-Varietäten, die es weltweit gibt. Diese sind wiederum in 250 verschiedene Arten unterteilt. (sl)