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Wein Lese Tage in Marbach

Die Symbiose aus Wein und Literatur kommt an

Von Julia Spors
Die insgesamt 15 Weinbaubetriebe aus der Region haben mehr als 100 Weine und Sekte mit zur Genussmesse in die Stadthalle gebracht. Foto: Werner Kuhnle

Die fünfte Auflage der Wein Lese Tage hat am Wochenende 1400 Besucher auf die Schillerhöhe gelockt. Vor allem am Samstag war der Ansturm riesig. Aussteller sind zufrieden.

Marbach – Kaum hatten sich die Türen der Stadthalle am Samstagmittag geöffnet, strömten die Besucher auch schon ins Innere. Das Verrückte: Der Zulauf fand am ersten Tag der fünften Wein Lese Tage auf der Marbacher Schillerhöhe fast kein Ende. Zwischenzeitlich wurde es gar eng bei der Gläserausgabe. Am Ende hatte aber dennoch jeder ein Stielglas und konnte damit zu den Ständen der Halle schlendern, wo 15 Winzer und Genossenschaften an zwei Tagen mehr als 100 Weine zur Verkostung anboten und sich 16 regionale Aussteller präsentierten. Insgesamt pilgerten am Samstag und Sonntag 1400 Besucher auf die Schillerhöhe. Kein Wunder also, dass Winzer sowie die regionalen Aussteller neben aller Hände voll zu tun auch ein dickes Lächeln auf den Lippen hatten.

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„Wir sind sehr zufrieden. Der Samstag war sehr, sehr gut besucht. Da sind die Leute ja wirklich von Beginn an geströmt. Am Sonntag war es zu Beginn etwas ruhiger, doch dann hat es sich wieder richtig gefüllt“, resümierte Steffen Waldbüsser vom gleichnamigen Weingut in Kleinbottwar gestern Nachmittag. Was ihm auffiel war, dass viele Besucher von außerhalb kamen. Ähnliches beobachtete auch Ralph Stirm vom Weinfactum Bad Cannstatt. „Im Vergleich zu den Vorjahren sind viele Neu-Interessierte da.“ Auffallend war für ihn zudem, dass sich anders als sonst, diesmal keine Sorte richtig abhob. „Der Sauvignon blanc wird vielleicht etwas mehr nachgefragt, aber ansonsten mischt es sich munter durch“, meinte er. Sein Fazit am Ende der Tage lautete dennoch: „Das war die beste Auflage bisher.“ Ins gleiche Horn blies auch Claudia Krügele vom Weingut Herzog von Württemberg. Sie findet „die Kombination toll. Man hat hier nicht nur eine Weinmesse, sondern einen richtigen Mehrwert durch die regionalen Aussteller und die Literaturveranstaltungen.“ Das Publikum nahm sie auch dieses Mal als sehr wissbegierig wahr. „Es macht einfach jede Menge Spaß“, sagte sie mit einem Strahlen.

Sabine Kircher vom Weingut Kircher in Beilstein lobte die Messe als „Plattform, auf der man sich als Winzer präsentieren kann. Für die Besucher ist es schön, dass sie Vielfalt probieren können.“ Insgesamt erlebe sie viele Weinverständige, mit denen man sich austauschen könne. Reinhard Schäfer vom gleichnamigen Weingut in Kleinbottwar war derweil ganz angetan von der guten Organisation und dem Ansturm. „Insgesamt haben wir sehr viel ausgeschenkt in der Hoffnung, dass später auch viel zurückkommt“, so der Winzer, der viele „Wiederholungstäter“ auf der Messe ausgemacht hatte. Als „weißweinlastig“ beschrieb Schäfer ähnlich wie Sabine Kircher die Vorlieben der Besucher.

Einen richtigen Ansturm erlebten an beiden Tagen aber nicht nur die Winzer an ihren Ständen, sondern auch die regionalen Aussteller. „Es ist gigantisch. Das Publikum ist ganz arg toll. Gefühlt hat jeder ein Möbelstück, das bezogen werden muss“, sagte Lorenzo Puglisi von Königherz aus Steinheim. Zum ersten Mal war die Polsterei und Sattlerei mit einem Stand auf der Messe vertreten, aber sicherlich nicht zum letzten Mal. „Wir sind 2022 wieder dabei. Das ist genau unsere Messe“, erklärte Puglisi überglücklich. Ebenfalls erstmalig einen Stand hatte Katrin Köhler aus Marbach mit ihrem Emailleschmuck. „Die Leute sind sehr interessiert und ich habe auch einiges verkauft. Aber so richtig ein Fazit ziehen kann ich erst im Nachhinein“, sagte sie.

Wie das Resümee von Silvia Schelle ausfällt, konnte sich jeder in der Halle fast schon denken. Denn die Weinperlen am Stand von Württemberger Wein waren der Hingucker schlechthin. „Der Run auf sie war ungebrochen. Das ist eben mal etwas ganz anderes. Vor allem die Salatperlen waren der Renner.“ Bereits am Samstagabend musste nachbestellt werden. Für sie war klar: „Es wäre wünschenswert für die Region, wenn es weitergeht mit der Messe. Denn es ist eine tolle Plattform für die Winzer aus dem Gebiet.“

Walnussöl und Apfel-Balsamico waren neben den Baumtrüffeln – in Weinessig, Zimt, Nelken und Zitronenschale eingelegte Walnüsse – am gefragtesten am Stand von Stirms Hofladen. Am Stand der Marke „Tal der Liebe“ fanden Marmeladen großen Anklang. „Außerdem ist der Balsamico-Essig ein Dauerbrenner“, verriet Justus Texter und wünschte sich für die nächste Auflage einen noch größeren Stand, um „noch mehr mit den Leuten in Kontakt zu kommen.“

Eingeläutet hatten die Wein Lese Tage am Samstagmittag die württembergische Weinprinzessin Franziska Pfizenmayer und die Beilsteiner Weinprinzessin Claudia Anacker, die beide ganz angetan waren von der Winterweinmesse. „So eine Messe wie diese spricht für den Lebensstil von uns Württembergern“, meinte Pfizenmayer und Anacker sagte begeistert: „Auf so einer Messe wie dieser war ich noch nie.“ Denn auch in den benachbarten Museen war einiges geboten, der Zulauf groß: Im Literaturmuseum der Moderne (LiMo) verbanden Comedian Fabian Friedl und Weinkolumnist Michael Weier unter dem Motto „Comedy + Wein“ Humor, Weingenuss und Weinwissen. Im Schillersaal des Schiller-Nationalmuseums gab es „Wort, Wein + Musik“ – eine musikalische Weinverkostung mit den Weinerlebnisführern Gerhard Thullner und Günther Lohfink.

Am Sonntag begeisterte die aus dem Fernsehen bekannte Sommelière Natalie Lumpp zusammen mit Ulrich Staudenmaier, dem Leiter der gleichnamigen Musikschule, mit ihrem Programm „Wein, Weib + Gesang“. Im LiMo gab es außerdem „Wein + Musik“ mit Axel Grau und Tobias Escher.

2020-02-19T18:00:45+01:00

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