Der Mai ist traditionell ein Wandermonat. Die Tourismusgemeinschaft Marbach-Bottwartal und kooperierende Weingüter und Gastronomen ließen sich davon zu Wein-Lese-Genüssen für die Picknickdecke inspirieren.
Wein, Wandern und Genuss, die Wein-Lese-Veranstaltung für Liebhaber und Liebhaberinnen geistiger und kulinarischer Genüsse aus Marbach, dem Bottwartal und den umliegenden Regionen, bringt seit 2010 jeweils an einem Sonntag im Mai die Menschen auf die Beine und in die Weinberge. Wie schon im vergangenen Jahr kann das beliebte Event pandemiebedingt 2021 nicht in gewohnter Form stattfinden. Die Tourismusgemeinschaft Marbach-Bottwartal, auf deren Initiative die Veranstaltung zurückgeht, hat sich stattdessen zusammen mit mehreren Kooperationspartnern etwas Neues einfallen lassen. Sie ruft zum Wanderfrühling in der Wein-Lese-Landschaft auf, bei dem zwar nicht die große Gemeinschaft zusammenkommt, aber trotzdem für besondere Wander- und Genussmomente gesorgt ist.
Marbach Aussichtsplattform auf dem Panoramaweg
Wie immer ist das Herzstück der Wein-Lese-Weg, der sich auf 35 Kilometern erstreckt und mit 15 Literaturtafeln bestückt ist, die am Wegesrand interessante, amüsante oder auch inspirierende Lesemomente garantieren. Sie alle stehen mit der Region in Verbindung und drehen sich oft um das Thema Wein. Hinzu kommt seit diesem Jahr das neu ausgeschilderte Wanderwegenetz durch die jahrhundertealte Kulturlandschaft, in der Marbach und das Bottwartal liegen. Fünf Rundtouren am Wein-Lese-Weg beziehen die historischen Ortschaften mit ihren Sehenswürdigkeiten ein, darunter Schillers Geburtshaus und die Literaturmuseen in Marbach am Neckar, das Brezelmuseum in Erdmannhausen oder das Urmenschmuseum in Steinheim an der Murr, das mittelalterliche Fachwerk in Großbottwar oder die Stiftskirche in Oberstenfeld. Weitere sechs Rundtouren greifen die Themen der Orte und der Landschaft auf, und Wanderer können sich beispielsweise „Auf Römerspuren durch Felder und Wiesen“ um Murr und Benningen am Neckar begeben oder „Burgen, Falken und weite Wälder“ in Beilstein entdecken. Wer auf den jeweils rund 10 bis 16 Kilometer langen Rundtouren wandern möchte, kann sich auf der Website der Tourismusgemeinschaft kostenfrei die aktuelle Broschüre bestellen oder herunterladen.
Wein-Lese-Weg, Tafel 15
So ausgerüstet könnte man sich bereits bestens auf den Weg machen, aber die Initiatorinnen und Initiatoren haben sich noch mehr einfallen lassen. Damit über die Stelen und örtlichen Bezüge des Wein-Lese-Wegs hinaus für weitere geistige Anregungen gesorgt ist, wurden kurze Videos mit Gästeführerinnen gedreht, die über einen QR-Code abrufbar sind. Die Wanderer können die Codes über die Website der Tourismusgemeinschaft oder bei den teilnehmenden Weinerzeugern und Restaurants erhalten. Interessierte erfahren darin von der Kräuterpädagogin Claudia Nafzger etwas über heimische Kräuter, begeben sich mit den Literatur-Spaziergängen Hahn, Kusiek & Laing auf eine literarische Garten- und Weinberglesung und lauschen der Märchenhexe Steffi Keller.
Ein Wanderfrühling in der Wein-Lese-Landschaft kommt natürlich nicht ohne kulinarische Genüsse in flüssiger und fester Form aus. Die kooperierenden Weinerzeuger und Restaurants packen deshalb Genusspakete, Picknickkisten und andere To-go-Überraschungen, die nach Bestellung zu festgelegten Zeiten abgeholt werden können. Da wird es zum Beispiel Winzerfrühstück, Winzerinnen-Kaffeeklatsch, Winemakers BBQ und Wengerters Brotzeit geben. Die Marbacher Weingärtner etwa sorgen für HELLE FREUDE aus dem TROLLINGER-Rucksack und das Beilsteiner Weingut Annagarten für „Genuss hoch 4“ mit Picknick-Weinkisten. Das Haus der Kinderkirche auf Schloss Beilstein packt in Bezug auf die Erbauer des Schlosses Körbe mit französischen Picknickhäppchenbroten, und im Marbacher Restaurant PatJuli können sich Wanderer „Schwäbische Sommerrollen“ und selbst gemachten Eistee im Schraubgläsle abholen. Außerdem beteiligen sich die Weingüter Schlossgut Hohenbeilstein, Forsthof, Gemmrich, Graf Adelmann, Kircher, Schäfer und Waldbüsser sowie die Bottwartaler Winzer und Mayers Burgrestaurant. Wer in der schönen Wein-Lese-Landschaft picknicken möchte, sollte sich allerdings unbedingt seine eigene Decke mitbringen, denn die wird nicht mitgeliefert. Die Angebote erstrecken sich zudem über unterschiedliche Zeiten und die Speisen müssen nicht immer gleich verzehrt werden. Die Wandernden brauchen also nicht alle am Sonntagnachmittag unterwegs sein, sondern können zu ganz unterschiedlichen Zeiten oder auch mehrmals die Schuhe anziehen und loslaufen. Wie wäre es etwa, an einem Tag mit einem Frühstück am Waldrand und ein anderes Mal mit einem schönen Maiabend im Weinberg? Auf der Website der Tourismusgemeinschaft oder der einzelnen Kooperationspartner kann man sich über die jeweiligen Möglichkeiten und aktuellen Bestimmungen informieren. (aha)
