Natalie Lumpp hat sich auf einen veränderten Arbeitsalltag eingestellt – und findet durchaus Gefallen an ihm.

Durchs Corona-Jahr ist die aus dem Fernsehen bekannte Weinexpertin Natalie Lumpp bislang gut gekommen. Auch sie hat ihren Arbeitsalltag umstellen müssen, aber selbst daraus zieht die 49-Jährige etwas Positives. „Normalerweise bin ich ständig unterwegs im Inund Ausland. Bei Veranstaltungen oder im Fernsehstudio“, erzählt Lumpp. „Dieses Jahr habe ich viel Zeit daheim verbracht und die Hektik war nicht so groß. Und an manchen Tagen bin ich auch wirklich richtig froh, dass ich mich nicht ins Auto setzen und beispielsweise nach Berlin fahren muss“, sagt die Baden-Badenerin.

Weinsommelier Natalie Lumpp

Wurde in den vergangenen Monaten mehr Wein getrunken und dem Genuss gefrönt? Über die Antwort auf diese Frage muss Natalie Lumpp nicht lange nachdenken. „Auf jeden Fall“, sagt sie und liefert ein Beispiel aus der eigenen Familie. „Meine Eltern haben sich jetzt beim zweiten Lockdown sofort mit Wein eingedeckt und ich glaube, das machen viele andere auch. Die Menschen wissen ein gutes Glas Wein zu schätzen und besinnen sich wieder mehr auf Werte“, so Lumpps Beobachtung.

Sie selbst war zwar nicht mehr so viel unterwegs, hatte aber dennoch alle Hände viel zu tun. „Eigentlich lebe ich ja von meiner Persönlichkeit und ich dachte immer, dass die nur im direkten Zusammensein rüberkommt, aber das stimmt nicht. Ich mache wie der Teufel OnlineWeinproben“, erzählt Natalie Lumpp und lacht. Im Dezember sitzt sie jeden Tag am Rechner und verkostet live Weine. Angefragt wird sie vor allem von Firmen, aber auch über das OnlinePortal Jochen Schweizer kann ein Gutschein für ein Event mit der Weinexpertin gebucht werden. „Online-Verkostungen sind tolle Ergänzungen zum normalen Portfolio, auf das ich sicher auch nach Corona zurückgreifen werde.“ (kaz)

4 Weine für besinnliche Festtage

Diese Weine sind bei wuerttemberger-weine.de im Paket „Gönn dir“ bestellbar

Weingut Schäfer, Kleinbottwar

2018 Johanniter No. 1

Weingut Schäfer, Kleinbottwar Johanniter No. 1

Der sympathische bodenständige und passionierte Motorradfahrer (wir wollen schon lange mit unseren Choppern eine Ausfahrt machen) Reinhard Schäfer ist schon lange ganz und gar vom ökologischen Weinbau überzeugt. So passen die neuen „PIWI“ – pilzwiderstandsfähigen Reben – sehr gut in sein Konzept. Diese müssen nur noch selten, oder im besten Fall gar nicht mehr, gespritzt werden. Der in kräftigem Gold leuchtende Weißwein zeigt sich im Duft würzig, herzhaft und kernig – der Johanniter erinnert regelrecht an frische Walnüsse. Am Gaumen präsentiert er sich umso fruchtiger – vor allem getrocknete Aprikosen und ein Hauch von Lakritz prägen den Geschmack. Mit seiner schmeichelnden Restsüße und wenig Säure kann man ihn schon als süffig bezeichnen. Entsprechend eignet er sich für den puren Weingenuss, aber auch perfekt zu einem Risotto (eventuell mit etwas Lakritzpulver abgeschmeckt), zum Frischkäse mit einem Chutney oder auch zu einer geschmorten Kalbshaxe.

Alkoholgehalt: 12 %

Restzucker: 10 g

Säuregehalt: 4,7 g

Preis: 4,70 Euro

**************************************

Weingut Graf Adelmann

2019 „Die Mauern von Schaubeck“, Weißweincuvée

Weingut Graf Adelmann,

Den Kleinbottwarer Winzer Michael Graf Adelmann bringt jeder gerne schnell mit Cuvées zusammen. Er gehörte zu den Pionieren, wenn es darum ging, verschiedene Weine miteinander zu vermählen, um noch vielschichtigere Weine auszubauen. Für seinen Sohn Felix Graf Adelmann war es nur selbstverständlich, diese Tradition fortzuführen – besser gesagt noch zu perfektionieren. Die Weißweincuvée aus Riesling, Weiß– und Grauburgunder funkelt in sattem Gold im Glas und zeigt einen unglaublich verführerischen Duft an Caramel, Vanille und Lindenblüten erinnernd. Mit seiner vielschichtigen Art entwickeln sich immer mehr Düfte – denken Sie an Verveine, reife Mirabellen und Gewürze wie Nelken. Am Gaumen beeindruckt er mit seiner sehr floralen Art. Er wirkt geschliffen, elegant und bleibt lange im Nachhall. Zu Fischgerichten gibt es praktisch keinen besseren Begleiter, ob zum geräucherten Forellenfilet mit Sahnemeerrettich, zum gebeizten Lachs oder zum gebratenen Fisch mit Lauchgemüse – in der Kombination schmeckt es noch mal so gut!

Alkoholgehalt: 12,8 %

Restzucker: 18,5 g

Säuregehalt: 6,7 g

Preis: 6,80 Euro

**************************************

Schlossgut Hohenbeilstein

2017 Spätburgunder Rotwein, Schlosswengert

Schlossgut Hohenbeilsetein, Spätburgunder Rotwein Schlosswengert

Auch im Bioweingut der Familie Dippon freut man sich, dass es mit der nächsten Generation – mit Sohn Joscha – so hervorragend klappt! Hartmann Dippon kann man schon als Begründer des ökologischen Weinbaus in der Region bezeichnen. Heute ist er stolz, dass die meisten Weingüter in der Region ihre Weine ökologisch ausbauen! Und der Spätburgunder Großes Gewächs ist wahrlich ein Wein für besondere Gelegenheiten. Er leuchtet in dunklem durchsichtigem Kirschrot – und imponiert schon im Duft mit seiner warmen – typisch für Spätburgunder – erdigen Art. Dann gesellen sich immer mehr fruchtige Aromen dazu – sowohl an Schwarzkirschen erinnernd als auch an Zimt. Am Gaumen spüren Sie, dass der Spätburgunder trotz seiner hohen Traubenreife sehr subtil wirkt, seine feine Gerbsäure lässt den Rotwein schlank und finessenreich erscheinen. Im Nachhall bleiben noch lang Gewürze. Ein Essensbegleiter wie er im Buch steht! Perfekt zur Ente mit Rotkohl oder zu einem Schmorgericht.

Alkoholgehalt: 12,8 %

Restzucker: 2,2 g

Säuregehalt: 6,4 g

Preis: 9,80 Euro

**************************************

Weinfactum, Bad Cannstatt

2018 Cuvée Rot „Edition 1923“

Weinfactum Cuvée Rot Edition 1923

Bei Weinfactum mutet alles sehr edel an – schwere Burgunderflaschen mit sehr edlen Etiketten. Aber zum Wichtigsten – ihre Qualitäten sind besser denn je! Mit ihrer Rotweincuvée „Edition 1923“ überzeugen die Bad Cannstätter auch jeden, der bisher mit deutschen Rotweinen bisher kritisch war! Die Cuvée von Lemberger, Merlot und Cabernet Sauvignon leuchtet in tiefem dunklen Kirschrot. Beim Schwenken des Glases strömen Ihnen die vielen Aromen regelrecht entgegen – denken Sie an dunkle Waldbeeren, Kokos, dunkle Schokolade und Rosen. Ein toller Mix von Frucht, floraler Art und sehr gekonntem Ausbau im kleinen Eichenholzfass. Am Gaumen wirkt er regelrecht „saftig“, behält die Waldbeeren und macht Appetit zum Trinken mit seiner feinen Tanninstruktur. Im langen Nachhall erinnert er an Gewürze. Der Rotwein lässt sich nur noch toppen mit einem Rote-Bete-Carpaccio mit Sahnemeerrettich, Walnüssen und Orangen oder zu einem Rinderfilet mit einer kräftigen Jus. Liebe Leser – freuen Sie sich über so gute Weine in der Region – und unterstützen Sie Ihre heimischen Winzer!

Alkoholgehalt: 11,5 %

Restzucker: 4,7 g

Säuregehalt: 7,1 g

Preis: 8,50 Euro

Preis: 9,80 Euro