Die Coronabeschränkungen sind gefallen, die Feste können wieder gefeiert werden, wie sie fallen. Beim Käsbergkeller Mundelsheim stehen schon alle in den Startlöchern dazu – und zwei freuen sich ganz besonders darüber.

Eine lange Tafel mit traumhaftem Ausblick, Ochs am Spieß, preisgekrönte Weine und Livemusik, fröhliche Menschen in Scharen – das hat es zwei Jahre lang nicht gegeben, doch am 20. und 21. Mai ist es wieder soweit. Hoch oben über dem Neckar steigt das Käsbergfest und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vom Käsbergkeller Mundelsheim haben alle Hände voll zu tun mit den Vorbereitungen. Fast könnte man meinen, dass sie es gar nicht mehr gewohnt sind, ein so großes Fest auszurichten, aber die Erinnerung an die Abläufe ist dann doch schnell wieder da. Für zwei Mitarbeiterinnen gilt das allerdings nicht, für sie ist das Käsbergfest etwas ganz Neues, denn seit sie in der Kellerei arbeiten, hat es bestenfalls kleine Veranstaltungen gegeben.

Ekaterina López und Nadine Ullrich, Käsbergkellerei Mundelsheim

Als Ekaterina López vor rund einem Jahr ihre neue Stelle in Mundelsheim angetreten hat, herrschte ziemlicher Coronastillstand. Die 28-Jährige stammt aus Venezuela und hat dort zuerst zwei Jahre lang Agrarwissenschaften studiert. 2016 kam sie in das hessische Geisenheim, um ihren Bachelor in Internationaler Weinwirtschaft zu absolvieren. Dort hat sie viel Praxis auf Weingütern mitbekommen, aber sie wollte gern noch ins Marketing einsteigen. Das kann sie nun in Mundelsheim, denn sie kümmert sich vor allem um den Direktvertrieb und die sieben Onlineshops. Aber auch Veranstaltungen fallen in ihr Aufgabengebiet, worauf sie sich ebenso wie auf Messeauftritte sehr freut. Obwohl sie beim Käsbergkeller Mundelsheim noch keine großen Events erlebt hat, konnte sie doch feststellen, dass Mundelsheim „ein Feierort“ ist: „Man stellt zwei Biertische vor die Tür und schon gibt es ein Fest.“ Ekaterina López muss es wissen, denn sie arbeitet nicht nur hier, sie wohnt auch nur wenige Meter von der Kellerei entfernt.

Etwas weiter weg, nämlich in Ditzingen, ist Nadine Ullrich zu Hause. Obwohl es ihr am Neckar sehr gut gefällt, würde sie dort nicht wegziehen wollen – zu sehr ist sie als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr mit dem Ort verbunden. Sie stammt aus Untertürkheim und hat dreieinhalb Jahre lang in Heilbronn Internationales Weinmanagement studiert. Ende Februar wurde die 26-Jährige fertig und schon am 1. März konnte sie bei den Lauffener Weingärtnern anfangen. Dass sie gleich nach dem Studium in einer Genossenschaft arbeiten kann, begeistert sie, denn die Arbeit in einem solchen Betrieb empfindet sie als vielseitig und breit gefächert. Meistens ist Nadine Ullrich bei den Lauffener Weingärtnern eingesetzt, sie kommt aber auch oft nach Mundelsheim, da die beiden Genossenschaften 2012 fusioniert haben. Probleme bereitet ihr das Hin-und-Her-Wechseln nicht, „denn wo Bedarf ist, da geht man hin und packt an, man muss nur flexibel sein, darauf muss man sich einlassen“.

Ekaterina López und Nadine Ullrich, Käsbergkellerei Mundelsheim

Nadine Ullrich, die sich besonders auf die Sozialen Medien konzentrieren will, hat inzwischen Erfahrungen bei Online-Verkostungen gesammelt. Diese neue Form der Verkostung, die sich vermutlich vor nicht allzu langer Zeit noch kaum jemand hätte vorstellen können, hat ihr Spaß gemacht. Einig ist sie sich mit Ekaterina López und ihrer Vorgesetzten Sonja Schult, dass die lokale Vinothek und Weinproben vor Ort nicht wegzudenken sind. Die direkte Begegnung mit den Menschen und das Haptische werden auch in Zukunft ihren Beruf begleiten. Dennoch wird sich aus den Erfahrungen der vergangenen beiden Jahre etwas ändern, da sind sich die drei Weinfachfrauen einig. „Wir wollen gesellig sein“, so Sonja Schult, „aber anders. Wir werden neue Veranstaltungen entwickeln, doch die Tendenz geht zu kleineren Formaten.“ Es werde wohl mehr Themenproben wie etwa zu „Wein und Schokolade“ geben, auch sollen bei schönem Wetter die Verkostungen öfter nach draußen verlegt werden.

Wie wird es mit dem Besuch von Messen aussehen? Seit 2020 gab es ja kaum welche und zudem hatte der Betrieb so viel mit Aktionen für Privatkunden zu tun, dass man gar nicht so recht Zeit gefunden hat, sich auf den wenigen zu präsentieren. Vor Corona gab es pro Messe immer einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin aus der Stammbelegschaft, die den Auftritt betreut haben. In Zukunft wird das sicher auch auf Ekaterina López und Nadine Ullrich zukommen. Darauf freuen sie sich schon, zumal die Weinwelt klein ist und sie Studienfreunde wiedertreffen werden, mit denen sie sich austauschen können. Dann werden sie erfahren, wie es den anderen erging, die während Corona den Start ins Berufsleben vollzogen. Vor allem aber können sie auf Messen in den Gesprächen neue Ideen entwickeln, was im Käsbergkeller Mundelsheim gut ankommt, denn, so Sonja Schult: „Wichtig ist, dass wir nicht stehen bleiben, wir lassen uns gern auf Neuerungen ein“. Das gesellige Zusammentreffen rund um die edlen Tropfen, sei es vor Ort oder auf Messen, wird einen entscheidenden Beitrag leisten. Die Neueinsteigerinnen können auch in Zukunft mit Überzeugung sagen: „Wein ist ein tolles Produkt!“ (aha)

Käsbergkellerei Mundelsheim
Heinrich-Maulick-Straße 24
74395 Mundelsheim

Telefon 0 71 43/81 55-0
info@mundelsheimerwein.de
www.mundelsheimerwein.de

Öffnungszeiten Vinothek:
Montag–Freitag 9–12 Uhr, 13–18 Uhr, Samstag 9–13 Uhr

Lesestoff und anderer Stoff aus der Käsbergkellerei Mundelsheim