Die Weingärtner Marbach haben ihr Sortiment erst vor kurzem um einen Premium-Trollinger aus den Steillagen erweitert.

2020 war aus Wengertersicht für die Schillerstädter ein gutes, normales Jahr, resümiert der Vorsitzende der Marbacher Genossenschaft, Matthias Hammer. Mit dem Weinjahr 2020 könne man mit Blick auf Qualität und Menge zufrieden sein. Die Mitgliedsbetriebe der Weingärtner Marbach sind – anders als die Kollegen im Bottwartal – vom großen Frost im Frühjahr weitestgehend verschont geblieben. Und doch war etwas anders als in den Vorjahren. „Es war die erste Weinlese, in der wir mit möglichst wenig Personal gearbeitet haben.“ Ein Beispiel? Normalerweise treffen sich 15 Mitglieder vor der Lese im Herbst zum sogenannten Wengertrundgang, um zu checken wie weit die Trauben sind und wann was gelesen wird. „Dieses Mal waren wir nur zu dritt“, erzählt Hammer. Auch die traditionelle Herbstversammlung in der Kelter fiel aus und wurde schriftlich abgewickelt.

Weingärtner Marbach

Weit größer waren die Herausforderungen jedoch auf der Vertriebsseite, für die Annette Fiss verantwortlich zeichnet. Wer das umtriebige Nordlicht kennt, weiß, dass es ihr nicht an Ideen fehlt, mit denen das Schiff auch in ungewöhnlichen und durchaus schwierigen Zeiten nicht nur auf Kurs gehalten, sondern zu neuen Ufern gelenkt wird. Gut angenommen wurde der Lieferservice der Genossenschaft. Sogar so gut, dass sich auch Annette Fiss ab und an hinters Steuer setzen musste, um die von den Kunden georderten Weine auszufahren. Überhaupt wurde viel über den Online-Shop abgewickelt. „Wir haben unheimlich treue Kunden, für die wir in dieser besonderen Zeit auch besondere Pakete geschnürt haben. Und das kam an. Die Leute waren daheim und haben unsere Wein-Specials sehr gerne angenommen. Das haben wir deutlich gespürt“, erzählt Fiss.

Weingärtner Marbach - Onlinevermarktung

Ihr Sortiment haben die Weingärtner Marbach in diesem Jahr gleich um zwei Neuheiten erweitert. Im Juni präsentierte die Genossenschaft Rosa Monde eine trockene, aber dennoch frisch fruchtige Rosé Cuvée aus den württemberg-typischen Sorten Trollinger, Lemberger, Schwarzriesling und Muskattrollinger. Sie ist das Pendant zur roten Tobias-Mayer-Cuvée und hat wie ihr großer Bruder die Mayersche Mondkarte auf dem Etikett.

Der zweite neue Wein wurde erst vor kurzem präsentiert: der Neckarheld. Der Premium-Trollinger entsteht in den terrassierten Ludwigsburger Steillagen, die einige der Mitglieder bewirtschaften. „Es ist ein Wein von Helden für Helden gemacht“, sagt Fiss und lacht. Denn die Bewirtschaftung der Steillagen ist in der Tat schwere körperliche Arbeit. Heldenarbeit eben. Mit dem neuen Produkt, das sich durch eine Maischegärung und eine zehnmonatige Lagerung im Holzfass auszeichnet, wollen die Marbacher Weingärtner ein Statement für die Steillagen und die Württemberger Traditionsrebsorte Trollinger setzen. „Der Wein ist 100 Prozent Handarbeit“, betont Matthias Hammer. Entstanden ist der Neckarheld in Kooperation mit der Stadt Ludwigsburg, denn ein Großteil der Steillagen der Marbacher Mitglieder liegen in Poppenweiler, Hoheneck und Neckarweihingen und damit auf Ludwigsburger Markung. Der Wein wird von der Stadt Ludwigsburg bei offiziellen Anlässen als Stadtwein ausgeschenkt und verschenkt.

Doch der Neuigkeiten nicht genug. Für den Advent hat sich das Genossenschaftsteam eine ganze Reihe von Genuss-Highlights überlegt. An allen vier Adventssonntagen gibt es von 14 bis 17 Uhr im Außenbereich der Kelter Glühwein und Kinderpunsch „to go“ sowie kleine süße und salzige Speisen auf die Hand. Außerdem kann das Hin & Weg Glühwein Päck erworben werden. Als im ersten Lockdown die Frühjahrsweinprobe ausfallen musste, kreierte die WG das erste Hin & Weg Päck. „Die Resonanz war super, deshalb legen wir es jetzt mit Glühwein noch einmal auf“, so Fiss. Das Päck beinhaltet eine Flasche Spätburgunder, eine Flasche hausgemachten Glühweinsud, Süßes und Salziges und eine kleine Weihnachtsüberraschung. „Auf Wunsch gibt es das Päck auch mit dem original Marbacher Glühweinbecher, in dem wir normalerweise den Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt ausschenken.“

Weingärtner Marbach - Erika Hammer
Weingärtner Marbach - Eva, Lisa und Carl Hammer

Eine ganz besondere Idee ist die „Katze im Sack“ – eine Blindweinprobe mit drei Weinen der Genossenschaft. Es gibt sie in der Variante „Echt Schwäbisch“ und in der Variante „Trocken unterwegs“ zum fixen Preis von 33,30 Euro. „Es ist eine spielerische Dreier-Weinprobe, die man verschenken oder verschicken, aber natürlich auch selbst genießen kann mit einer Anleitung“, erklärt Annette Fiss. „Kurzum: Es ist ein Weinspaß für einzelne sogenannte Hygienegemeinschaften oder mit Freunden online vereint.“ (kaz)

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