Öl, Eis, Mehl, Mus – die Walnuss ist ganz schön vielfältig. Das wird bei einem Besuch in Stirms Hofladen deutlich.

Wenn Jürgen Stirm über Walnüsse spricht, gerät er ins Schwärmen. Seit Generationen ist der Rielingshäuser Familienbetrieb in der Landwirtschaft und dem Weinbau zu Hause. Durch die Vorliebe für den Obstbau wurde 1958 ein neuer Schwerpunkt gesetzt. So entstand im Laufe der Jahre ein reiner Obstbaubetrieb, in dem alles an Obst und Beeren angebaut wird, was die Natur in unseren Breiten möglich macht. 1994 wurde das Portfolio um Walnüsse erweitert. Seit 2008 gibt es Stirms eigenes Walnussöl.

Darauf liegt auch der Fokus in dieser Saison, denn die Ernte fiel 2020 wegen des Frosts im Frühjahr nicht gut aus. Frisch wurden die von Mitte September bis Mitte Oktober geernteten Nüsse deshalb im Hofladen der Familie kaum verkauft. „Aber für das Öl ist genug da“, betont Jürgen Stirm, der auch Walnüsse im Lohn annimmt und den Stücklesbesitzern ihr eigenes Öl presst.

Das Öl aus den Stirmschen Nüssen landet am Ende in 100-, 250- und 500-Milliliter-Flaschen und ist ungefiltert. Denn der Druck durch den Filter „ist nicht besonders schonend“, erklärt er. Deshalb bleibt das Öl stehen, bis sich die Trübstoffe absetzen. Danach wird es abgefüllt und wartet auf seinen Einsatz – etwa als Salatdressing. „Zu Feldsalat schmeckt Walnussöl supergut“, weiß der Rielingshäuser. Er liebt es aber auch beim Endiviensalat, denn hier gleicht das Öl die Bitterstoffe aus.

Wie vielfältig die Walnuss ist, zeigen viele weitere Produkte, die immer wieder das Sortiment bereichern. Bauernhof-Eis mit Walnüssen zum Beispiel. Nicht nur im Sommer ein Hit im Hofladen in Rielingshausen. „Das passt auch an Weihnachten gut zum Dessert“, so Jürgen Stirm. Beispielsweise könne man zum Finale des Festessens zum feinen Walnusseis ein schönes Zwetschgenkompott reichen.

Ganz neu in der Produktpalette des Rielingshäuser Hofladens der Familie sind Walnuss-Mus und Walnuss-Mehl. Letzteres verfeinert zum Beispiel Brot oder Spätzle. „Man ersetzt einfach einen Teil des normalen Mehls durch das Walnuss-Mehl“, erklärt Jürgen Stirm. Das Mus hingegen eigne sich ganz hervorragend zur Herstellung von Pesto. Hier sind bekanntlich der Fantasie keine Grenzen gesetzt, was die weiteren Zutaten angeht … Und gesund ist das Mus – wie das Öl – dank seiner Omega-3-Fettsäuren auch noch. Ein echter Alleskönner also, diese Walnuss. Da kann man schon mal ins Schwärmen geraten. (sl)