In der Erdmannhäuser Bäckerei Glock duftet es in diesen Tagen nach Weihnachtsgebäck – und selbst geröstetem Kaffee.

Regina Glock (unten) bietet mit ihrem Team neben selbst gemachten Plätzchen auch selbst gerösteten Kaffee an. In der Weihnachtsbäckerei, gibt es manche Leckerei … Wer kennt den Klassiker aus der Schublade der Kinderlieder nicht? Und in der Tat: Was wären die Adventszeit und das Weihnachtsfest ohne ein paar leckere Plätzchen? Für die Erwachsenen am besten zusammen mit einer frisch gebrühten Tasse Kaffee? Wenn es nur nicht so zeitaufwendig wäre, die süßen Köstlichkeiten herzustellen. Da ist es gut, beim Bäcker seines Vertrauens die Guatsle-Dosen nach Belieben füllen lassen zu können.

Regina Glock, Bäckerei Glock, Erdmannhausen

Mehr als 15 verschiedene Sorten werden in der Backstube des Erdmannhäuser Familienbetriebs Glock hergestellt. Anfang November knetet Karl Heinz Glock die ersten Teige für die Christstollen und die Früchtebrote, die später dann hübsch verpackt in den Regalen aneinandergereiht liegen. In der Glock’schen Weihnachtsbäckerei hat der Seniorchef das Sagen. Fürs Ausstechen und Verarbeiten sind dann die anderen zuständig. Mitte November startet die Plätzchenproduktion. Nach einem fixen Plan werden jeden Tag in der Woche unterschiedliche Sorten produziert. Montags sind Butter-S und Ausstecherle dran, dienstags sind es Vanillebrötchen, mittwochs Zimtsterne und so weiter.

Apropos Zimtsterne. Bei der Traditionssorte kommt Juniorchef Alexander Glock ins Spiel. Denn die auszustechen und mit der Zuckerglasur zu überziehen ist nicht einfach, erzählt Regina Glock und schmunzelt. „Das kann er einfach am besten.“ Alexander Glock verrät das Geheimnis einer möglichst unfallfreien Zimtstern-Produktion. Um die Sterne leicht aus der Ausstechform zu bekommen, tunkt er die Form immer wieder in Schnaps. „Früher haben wir Opas Zwetschgenschnaps verwendet, jetzt nehme ich Kirschwasser. Das gibt dann auch noch eine feine geschmackliche Note.“ Um die Glasur gut hinzubekommen ist es wichtig, zum Puderzucker etwas Stärke zu geben und die Glasur vor dem Aufstreichen auf den Teig noch zehn Minuten stehen zu lassen. „Auf 500 Gramm Puderzucker nehme ich 150 Gramm Eiweiß und 50 Gramm Stärke. Die Masse muss beim Aufschlagen kein Volumen geben“, erklärt Alexander Glock. Die Glasur wird auf den ausgerollten Teig aufgestrichen und dann geht’s los mit dem Ausstechen.

Im großen Glock’schen Plätzchen-Sortiment finden sich neben den Zimtsternen, Butter-S und Ausstecherle auch Vanillekipferl, Bärentatzen, Anisplätzchen, Teebrot und Nussmakronen. „Die Leute wollen an Weihnachten die Klassiker“, weiß Alexander Glock. Was nicht bedeutet, dass die Familie nicht auch immer wieder etwas Neues ausprobiert. Die Schweizer Leckerli etwa. „Die werden fast ganz ohne Mehl gemacht und bestehen so gut wie ausschließlich aus Nüssen, Schokolade und Butter“, erzählt Regina Glock. Ein Lieblings-Guatsle hat die 62-Jährige im Gegensatz zu ihren Männern nicht. Sohn Alexander liebt hingegen Vanillekipferl, Ehemann Karl Heinz hat es besonders das Teebrot angetan. „Das kann man so gut in den Kaffee eintunken“, verrät der Sohn die Vorlieben des Vaters.

Wer das schwarze Heißgetränk liebt, ist bei den Glocks goldrichtig. Denn wenn die Tage kürzer werden und es draußen kälter ist, dann ist es Zeit für die Winter-Edition des Erdmannhäuser Kaffeerösters. Sie besteht zu 20 Prozent aus Robusta und zu 80 Prozent aus Arabica-Bohnen. Letztere stammen aus Brasilien, der Robusta kommt aus Indien. (kaz)