Hoch über den Weinbergen des Bottwartals, auf der Burg Lichtenberg, wird kräftig investiert und gearbeitet, damit in Zukunft noch weit  mehr Gäste als bisher in den Genuss von mittelalterlichem Ambiente  und regionalen Spezialitäten kommen.

Burg Lichtenberg, Innenhof

Kirschblüten säumen den Weg zur Burg Lichtenberg und der Blick wandert weit über das Bottwartal. In den Weinbergen wird es allmählich grün, Frühling liegt in der Luft. Im Burghof herrscht geschäftiges Treiben, hier wird alles für die Zeit nach dem Corona-Lockdown hergerichtet, wenn wieder Geburtstage, Trauungen und Tagungen stattfinden. Mehr noch – falls das Pandemiegeschehen es erlaubt, können bald auch Wanderer auf der nie zerstörten Stauferburg einkehren, da vielleicht schon ab Herbst ein Bier- und Weingarten mit rund 250 Plätzen auf sie warten könnte.

Bereits vor einigen Jahren stellten Baron Burkhardt Dietrich von und zu Weiler und seine Frau Ulrike auf reine Eventgastronomie um. Der Koch Daniel Ziegler zaubert seitdem mit seinem Personal Köstlichkeiten aus gehobener Küche, und sein Angebot wird sich in Zukunft noch erheblich erweitern. 2019 nämlich ging der 89-jährige Baron, dessen Familie seit Ende des 15. Jahrhunderts die Alleinherrschaft über die Burg innehatte, eine Partnerschaft mit Christoph Wichmann ein, um den Fortbestand des wertvollen Baudenkmals zu sichern. Der in Beilstein lebende Anwalt, der über viele Jahre Vorstandsmitglied der Wüstenrot Bausparkasse war, ist voller Hochachtung vor der Lebensleistung des Barons, „der seine ganze wirtschaftliche Kraft einsetzte, um die Burg zu erhalten, damit wir alle uns daran erfreuen können.“ Schon allein deswegen steht für ihn fest: „Die Burg muss leben!“

Burg Lichtenberg, Christoph Wichmann (links) und Baron Burkhardt Dietrich von und zu Weiler (rechts)

Christoph Wichmann (links) und Baron Burkhardt Dietrich von und zu Weiler (rechts)

Um dieses Ziel zu erreichen, wird saniert und restauriert, ohne dass das Flair der Stauferburg zerstört wird. Im Rittersaal mit seinen 100 Plätzen ermöglichen nun Fußbodenheizung und versteckt angebrachte Veranstaltungstechnik eine zeitgemäße und wetterunabhängige Nutzung. Ein riesiger Kamin sorgt für romantisches Ambiente und Wohlfühlatmosphäre. Das Pflaster des Hofes wurde wieder freigelegt, Schwellen wurden entfernt und im rückwärtigen Teil Toiletten eingerichtet, sodass ein barrierefreier Zugang geschaffen wurde. Zwei Gewölbe werden zu Weinkellern eingerichtet, in denen Verkostungen möglich sind. Gibt es das Wetter her, kann im Freien getafelt werden, im umfriedeten Hof mit seinen Fachwerkbauten, dem Ziehbrunnen und der mächtigen Linde oder auf der Grasfläche zwischen Zwinger- und Ringmauer.

Sobald das Genehmigungsverfahren abgeschlossen ist, soll in einem Halbrund südlich der Burgmauer, dem sogenannten Unteren Zwinger, der Bier- und Weingarten entstehen, in dem von jedem Platz der Blick in die Landschaft wandern kann. Dank einer hochmodernen Küche samt Kühl- und Lagerräumen, die weitgehend im Berg verschwinden, sollen die Gäste mit regionalen Spezialitäten oder deftiger Wandererkost, darunter einem „Lichtenburger“, versorgt werden. 12 Zapfstellen und eine Bar sind geplant, damit keiner durstig nach Hause gehen muss.

Ob bei Kaffee und Kuchen oder Sundowner, Weinverkostung oder Freiluftkonzert – bestimmt werden sich die Besucher und Besucherinnen der Burg Lichtenberg mit Begeisterung den Wind um die Nase wehen lassen und dafür sorgen, dass es unter dem Turm, der längst zum Wahrzeichen des Bottwartals wurde, sehr lebendig zugeht. (aha)

Burg Lichtenberg, Rittersaal